Hatice Akyün

Hatice Akyün wurde in Akpınar Köyü nahe Kütahya in einem kleinen anatolischen Dorf geboren. 1972 zog sie mit ihren Eltern und einer älteren Schwester nach Duisburg. Deutsch lernte sie mit Grimms Märchen und sagt von sich selbst dass ihr Herz deutsch und ihre Seele türkisch sei.

Nach der mittleren Reife machte Hatice Akyün eine Ausbildung zur Justizangestellten beim Amtsgericht in Duisburg. Anschließend holte sie ihr Abitur nach. Nach einem Jahr als Au Pair in New York, begann sie ein Studium der Betriebswirtschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zeitgleich arbeitete sie als Freie Journalistin für die Lokalredaktion der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Nach einem Volontariat zog sie im Jahr 2000 nach Berlin und arbeitete als Society-Reporterin für die Zeitschrift Max. Im Jahr 2007 brachte sie eine Tochter zur Welt und lebt seitdem in Hamburg mit Ali, dem Vater ihres Kindes, zusammen.

Im Jahre 2009 wurde Hatice Akyün mit dem Duisburger Preis für Toleranz und Zivilcourage ausgezeichnet. Die Jury, die aus Vertretern verschiedener Bereiche des öffentlichen Lebens zusammengesetzt ist, würdigte das Engagement der Autorin für Toleranz und die Bedeutung der Sprache für die Integration.

Am 12. Mai 2009 wurde Hatice Akyüns Blog "Neulich in der Parallelwelt" auf westropolis.de vom Grimme Institut aus 1.700 eingereichten Vorschlägen für den Grimme-Online-Award 2009 ausgewählt Hatice Akyün steht mit ihrer Biografie repräsentativ für viele Deutsch-Türken, die selbstbewusst zwischen zwei Kulturen wandern. Akyün setzt sich für den Dialog der Kulturen ein.

Seit 2003 arbeitet Hatice Akyün als freie Autorin und schreibt unter anderem für den Spiegel, Emma, und den Berliner Tagesspiegel. Sie verfasste für den Spiegel die Titelgeschichte Allahs rechtlose Töchter und die Reportagen Eine Stadt wie ein Versprechen über junge türkische Akademikerinnen in Istanbul und Der Denkzettel über den Solinger Brandanschlag zehn Jahre danach. Im Jahre 2005 veröffentlichte sie den biographischen Roman Einmal Hans mit scharfer Soße, den sie auch für ein gleichnamiges Hörbuch las. Ihr Buch wurde auf Anhieb ein Bestseller. 2008 erschien die Fortsetzung Ali zum Dessert, in der sie über ihr deutsch-türkisches Leben als Mutter schreibt.