Deutsch-Türkische Woche 2009


S. E. Ali Ahmet Acet
Botschafter der Türkei in Deutschland


08.06.2009

Sehr geehrte Damen und Herren,

Es ist mir eine Freude, an der Eröffnungsveranstaltung der "German-Turkish Week 2009" teilzunehmen und bei dieser Gelegenheit mit Ihnen zusammen zu kommen.

Die einige Jahrhunderte zurückreichenden, engen freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem türkischen und dem deutschen Volk haben, wie Sie alle wissen, insbesondere in Folge der Arbeitsmigration aus der Türkei nach Deutschland weiter an Intensität gewonnen. Zwischen der Türkei und Deutschland bestehen heute in jedem Bereich sehr enge Beziehungen. Auf der Liste der die Türkei besuchenden Touristen steht Deutschland seit Jahren an erster Stelle. Wenn auch dieser Aspekt berücksichtigt wird, ist es meines Erachtens keine Übertreibung anzumerken, dass das türkische und das deutsche Volk unter den Völkern, die sich am besten kennen, auf den oberen Plätzen rangieren. Daher gratuliere ich den Organisatoren dieser Veranstaltung, dem "Institute for Cultural Diplomacy", der "Robert Bosch Stiftung" und dem "Istanbul Policy Center der Sabancı Universität" zu Ihrer Initiative, diese sich dermaßen gut kennenden und im engen Kontakt stehenden beiden Völker sowie deren kulturelle Vielfalt und Gemeinsamkeiten im Rahmen der "German-Turkish Week 2009" zu präsentieren.

Darüber hinaus freut es mich sehr, dass die Veranstaltung "German-Turkish Week 2009" ein Teil des Programms "Germany meets Turkey – a Forum for Young Leaders" darstellt. Wie die meisten von Ihnen wissen, bringt dieses Programm junge Führungskräfte mit dem Ziel zusammen, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter zu stärken. Dass diese einwöchige Veranstaltung Teil eines Programms ist, das versucht, ein solches Ziel umzusetzen und folglich von Jugendlichen in erster Linier für Jugendliche organisiert wird, stimmt mich im Hinblick auf die Zukunft der deutsch-türkischen Beziehungen und die der türkischen Bevölkerung in Deutschland zuversichtlicher, ja es erfüllt mich sogar mit Stolz. Denn, obgleich wir uns so gut kennen, beobachte ich mit Bedauern, dass heute leider sowohl die Beziehungen zwischen den beiden Ländern als auch die Diskussionen im Zusammenhang mit der türkischen Bevölkerung in Deutschland sich nicht von Vorurteilen befreien können.

Kulturelle Unterschiede wird es auf jeden Fall geben und es ist selbstverständlich, dass die Menschen diese Unterschiede als Bestandteil ihrer eigenen Identität betrachten. Doch worauf es eigentlich ankommt ist, dass es gelingt, sich tolerant und gegenseitig respektvoll zu behandeln und kulturelle Unterschiede als Bereicherung zu betrachten. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Jugendlichen der heutigen Zeit auf der Grundlage dieser Empfindungen agieren.

An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, mich an die jungen Führungskräfte zu wenden. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Zukunft viel mehr euch Jugendlichen als den Politikern, Führungskräften und Bürokraten von heute gehört. Solche Veranstaltungen für junge Führungskräfte beinhalten Chancen für uns alle, uns Gehör zu verschaffen, unsere Probleme darzustellen und ein Teil der Lösung zu werden. Verantwortungsbewusste junge Menschen wie euch zu sehen, ermutigt uns im Hinblick auf unsere Zukunft.

Ich wünsche mir, dass die „German-Turkish Week 2009“ eine Veranstaltung wird, die das kulturelle Reichtum der beiden Länder und Völker auf eine wirksame Art widerspiegelt, zu der weiteren Annäherung beider Völker beiträgt und somit unsere gemeinsame Zukunft auf eine noch solidere Grundlage stellt. Ich bedanke mich bei allen, die bei der Organisation dieser Veranstaltung und der Verwirklichung dieser guten Idee mitgewirkt haben sowie bei den heute Abend hier anwesenden Gästen. Ihnen allen wünsche ich einen unterhaltsamen Abend und eine angenehme Woche.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.